Weihnachtsgeschichte 2021

Gastfreundschaft

Ein Mann erfuhr, dass Gott zu Besuch kommen wollte. „Zu mir?“ rief er. „In mein Haus?“

Er rannte durch alle Zimmer, er lief die Stiegen auf und ab, er kletterte zum Dachboden hinauf, er stieg in den Keller hinunter. Er sah sein Haus mit anderen Augen. „Unmöglich!“

„In diesem Sauhaufen kann man keinen Besuch empfangen. Alles verdreckt. Alles voller Gerümpel. Kein Platz zum Ausruhen. Keine Luft zum Atmen – Hilfe!“

Er begann, sein Haus zu kehren. Durch dicke Staubwolken sah er, dass ihm eine Frau zur Hilfe gekommen war. Sie schleppten das Gerümpel vors Haus, schlugen es klein und verbrannten es. Sie schrubbten Stiegen und Böden. Sie brauchten viele Kübel Wasser, um die Fenster zu putzen. Und immer noch klebte der Dreck an allen Ecken und Enden. 

Sie plagten sich den ganzen Tag. Als es Abend geworden war, gingen sie in die Küche und deckten den Tisch. „So“, sagte der Mann, „jetzt kann mein Besuch kommen.“

„Aber ich bin ja da.“ sagte die Frau und setzte sich an den Tisch. „Komm und iss mit mir.“

Wenn wir überraschend Besuch erhalten, dann sind es oft Kleinigkeiten, die daraus etwas Besonderes machen. Und wie oft ist gerade das Ungeplante eines Besuches, das was Eindruck hinterlässt. Wir brauchen nur die Offenheit, das es geschehen kann. Alles andere geschieht dann wie von selbst.

Vielleicht reicht es auch, nur offen zu sein für das Besondere im Alltag, um das Großartige zu entdecken.

Frohe Weihnachten